Abenteuer in der Wildnis

Vor den Sommerferien hat das Physikprofil des inzwischen elften Jahrgangs unserer Schule seine Studienfahrt nach Schweden gemacht und ist damit einer sehr langen Tradition gefolgt. Schon seit Jahrzehnten fährt Herr Brede mit seinen SchülerInnen nach Schweden an die Seen Stora Le, Foxen und Lelång in der Provinz Värmland,um dort sieben Tage in der Wildnis mit Kanufahren zu verbringen.

 

Dieses Jahr hat das Physikprofil die Fahrt dahin mit Bus, Bahn und Fähre bestritten, wobei die Fährfahrt zu einem klaren Highlight der gesamten Studienfahrt wurde. Nach einer Nacht auf der Fähre und einer mehrstündigen Fahrt mit dem Bus waren wir im Kanucamp angekommen und begannen sofort, die dort geliehenen Kanus zu beladen und in See zu stechen. Malerisch reihen sich dort Buchten und Seen aneinander. Die nächsten Tage vergingen abgesehen von Kleinigkeiten alle im gleichen, entspannten Rhythmus. Morgens um acht wurden alle geweckt, jedenfalls soll es acht Uhr gewesen sein, der Sonnenstand war zu diesem Zeitpunkt oft noch nicht lesbar. Danach wurde gefrühstückt und alles zusammengepackt. Etwa zwei Stunden später brach die Kanu-Kolonne auf und wir paddelte zwischen vier und fünf Stunden entlang der vorher geplanten Route. Hatten wir dann den nächsten Rastplatz erreicht hieß es: entspannen, essen, abwaschen, baden, sonnen und angeln, stets begleitet von Herrn Brede, der viel filmte und fotografierte und Frau Ingwersen. Dreimal mussten die Kanus auch mit Kanuwagen eine kurze Strecke an Land befördert werden. Gezeltet wurde auf schönen Rastplätzen, die von Bäumen überdacht ans Wasser grenzten und oft die Möglichkeit zum erfolgreichen Angeln boten. Da wir hin und wieder trotz der Waldbrandgefahr ein Lagerfeuer machen konnten, lernten einige von uns auch, Holz zu hacken. Mitten in der schwedischen Natur gibt es kaum Möglichkeiten, elektronische Geräte aufzuladen und noch weniger Gründe sie benutzen zu wollen. Am Ende hätten einige von uns sogar gerne noch ein paar Tage mehr auf ihr Handy verzichtet. Worauf wir uns aber alle freuten, waren Duschen, Toiletten und ein Bett. Die selbstverständlichsten Dinge wurden für uns wertvoll und das große Buffett und erste Nacht auf der Fährrückfahrt waren unglaublich. Nachdem uns die schwedische Ruhe und Abgeschiedenheit der letzten Tage überkommen hatte, war es seltsam, sich auf einmal wieder auf einem selbstfahrenden Schiff mit Geschirrspülmaschinen zu befinden. Trotzdem waren wir uns alle einig, die beste Studienfahrt überhaupt gehabt zu haben. Kein einziger Regentropfen war gefallen, an die Fertiggerichte hatten wir uns schnell gewöhnt und unsere Klasse war mehr als in dem ganzen bisherigen Jahr zusammengewachsen.

 

 

 

Nathalie R. ; Q1.b