Forschen wie die Großen

Vom 22. bis 25. Januar 2025 war unser Q2 Biologie- und Physik-Profil im XLAB in Göttingen, einem der größten und modernsten Schülerlabore Deutschlands, das sich auf dem Campus der Universität Göttingen befindet. Das XLAB bietet eine Vielzahl von Workshops und Experimenten in den Bereichen Chemie, Physik, Informatik und Biologie an, die speziell für Schülerinnen und Schüler entwickelt wurden, um praktische Erfahrungen zu sammeln und wissenschaftliche Methoden kennenzulernen.

Am ersten Tag reisten wir mit der Bahn nach Göttingen. Die Anreise war angenehm, und wir nutzten die Zeit, um uns auf die kommenden Tage vorzubereiten. Nach unserer Ankunft im Hotel in Göttingen hatten wir noch etwas Freizeit, bevor wir am nächsten Morgen mit unserem Workshop starteten.

Der zweite Tag begann früh mit der Einführung in das Thema CRISPR-Cas, eine revolutionäre Gentechnik, die es ermöglicht, DNA gezielt zu verändern. Frau Kristina Wiege, unsere Dozentin, erklärte uns anschaulich die Funktionsweise des Systems und zeigte uns zahlreiche Anwendungsbeispiele, etwa bei der Behandlung genetischer Krankheiten wie Mukoviszidose oder bei der Entwicklung neuer landwirtschaftlicher Pflanzen. Im praktischen Teil durften wir selbst Hand anlegen: Wir haben genetisch veränderte Algen hergestellt, die im Dunkeln leuchten, indem wir das CRISPR-Verfahren anwendeten. Dabei lernten wir, wie man Gene gezielt ausschaltet oder aktiviert. Außerdem untersuchten wir Bakterien und Phagen, die in unserer Umwelt vorkommen, und testeten ihre Resistenz gegen verschiedene Antibiotika. Dabei erfuhren wir, wie Antibiotikaresistenzen entstehen und warum sie eine große Herausforderung für die Medizin darstellen.

Am dritten Tag stand die Anatomie des Gehirns im Mittelpunkt. Nach einer kurzen theoretischen Einführung in den Aufbau und die Funktionen des menschlichen Gehirns durften wir einen echten Schweinekopf sezieren. Dabei konnten wir die verschiedenen Strukturen wie Großhirn, Kleinhirn, Hirnstamm und Nervenzellen direkt sehen und berühren. Es war faszinierend, die komplexen Falten und Strukturen zu erkunden und zu verstehen, wie das Gehirn funktioniert. Besonders beeindruckend war die Gelegenheit, ein echtes menschliches Gehirn in den Händen zu halten, was uns einen tiefen Einblick in die Anatomie und die Bedeutung dieser Organe gab.

Der letzte Tag war ebenfalls spannend, denn wir erhielten eine Einführung in die neuesten Erkenntnisse der Neurobiologie und erfuhren, wie Wissenschaftler versuchen, Krankheiten wie Alzheimer oder Parkinson besser zu verstehen und zu behandeln.

Insgesamt war diese Reise für uns eine äußerst bereichernde Erfahrung. Sie hat nicht nur unser Wissen in den Bereichen Biologie und Physik vertieft, sondern auch unsere praktischen Fähigkeiten im Experimentieren und Beobachten deutlich verbessert. Zudem konnten wir unsere Teamarbeit stärken und neue Freunde kennenlernen.

Ein besonderer Dank gilt dem Verein der Freunde, der die Fahrt finanziell unterstützt hat, sodass wir diese wertvolle Erfahrung machen konnten.

Eure Antonia M. (Q2.b)